die eigene Futtergrundlage Pferde

Eine eigene Futtergrundlage war für landwirtschaftliche Betriebe immer Grundvoraussetzung. In den letzten Jahren wird sie aber immer mehr zur Herausforderung. Denn landwirtschaftliche Flächen sind knapp und teuer, in manchen Regionen unbezahlbar. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Wichtigkeit der eigenen Futtergrundlage von Pferdebetrieben hinsichtlich betrieblicher Prozesse und rechtlicher Anforderungen des Baugesetzbuches (BauGB) und des Grundstücksverkehrsgesetzes (GrdstVG).

Der Bau von Anlagen im Außenbereich unterliegt strengen Regelungen. Ziel dieser Regelung ist es, die landwirtschaftliche Produktion zu fördern und gleichzeitig den Außenbereich vor unkontrollierter Bebauung zu schützen.

Die Privilegierung nach § 35 BauGB erlaubt es Landwirten im Außenbereich bauliche Anlagen zu errichten, die für die landwirtschaftliche Nutzung notwendig sind. Dazu gehören Stallgebäude, Reithallen, Maschinenhallen und andere betriebsnotwendige Bauten. Ob eine geplante Baumaßnahme betriebsnotwendig ist oder nicht, prüft die Behörde im Einzelfall.

Rechtliche Voraussetzungen für die Privilegierung

Um von der Privilegierung zu profitieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Allen voran:

Ein Landwirtschaftlicher Betrieb: Der Antragsteller muss nachweislich einen landwirtschaftlichen Betrieb führen. Dies schließt auch Betriebe mit Pferdehaltung ein, wenn die Pferdehaltung Teil des landwirtschaftlichen Gesamtkonzepts ist.

Ein zentraler Punkt dieser Voraussetzung ist die überwiegend eigene Futtergrundlage. Denn nur dann kann der Betrieb weitestgehend sein eigenes Futter produzieren und seinen Pferdemist auf den eigenen Flächen wieder loswerden. Ob der Pferdemist auf der Weide sinnvoll ist oder nicht, wird dabei nicht hinterfragt. Es reicht die theoretische Möglichkeit zur Mistentsorgung. Dadurch wird nämlich die der Landwirtschaft zugrunde liegende Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Außerdem stellt dies den Fortbestand des Betriebes über viele Jahre sicher. Damit gilt ein Betrieb als dauerhaft gesichert.

Erwerb und Pacht landwirtschaftlicher Flächen

Auch die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen wird kontrolliert. Denn in der Vergangenheit haben Investoren landwirtschaftliche Flächen als Anlageobjekt für sich entdeckt. Die Folgen sind sprunghaft gestiegene Flächenpreise bei Kauf und Pacht. Dafür regelt nunmehr das Grundstücksverkehrsgesetz (GrdstVG) den Vorrang von Landwirten vor Investoren.

Die gute Absicht des Gesetzes weist Tücken auf. Denn Pferdebetriebe werden nur selten als landwirtschaftlicher Betrieb eingestuft. Lediglich bei einer eigenen Pferdezucht und bei untergeordneter Bedeutung einer Pferdehaltung kann eine Landwirtschaft angenommen werden. Grundvoraussetzung dafür: die eigene Futtergrundlage.

Wird ein Pferdebetrieb nicht als landwirtschaftlich eingestuft, kann ein anderer Landwirt bei Kauf und Pacht landwirtschaftlicher Flächen sein Vorkaufsrecht geltend machen. Dieser steigt nach rechtlicher Prüfung in den Vertrag ein und übernimmt die Flächen zu den vereinbarten Konditionen. Dem Pferdebetrieb wird die Fläche vor der Nase weggeschnappt.

Betriebliche Vorteile einer eigenen Futtergrundlage

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    Qualitätssicherung

    Durch den Anbau und die Lagerung des eigenen Futters kann die Qualität besser kontrolliert werden. Dies ist besonders wichtig für Pferde, da die Ernährung einen großen Einfluss auf ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat. Und das ist den Einstellern wichtig.

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    Unabhängigkeit und Kostenersparnis

    Eine eigene Futterproduktion macht den Betrieb unabhängiger von Marktschwankungen und externen Lieferanten. Dies führt zu einer stabileren Kostenstruktur und erhöht die wirtschaftliche Sicherheit.

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    Nachhaltigkeit

    Die Produktion des eigenen Futters reduziert den ökologischen Fußabdruck des Betriebs. Transportwege sind besonders kurz, und es können nachhaltige Anbaumethoden angewendet werden, die den Boden schonen und die Biodiversität fördern (z. B. insektenschonende Mahd).

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    Futtereignung

    Das Raufutter kann optimal auf die Bedürfnisse der Pferde ausgerichtet werden. Mit entsprechenden Saatmischungen, Schnittzeitpunkten und Trocknungsgraden wird bestmögliches Pferdefutter produziert.

Bewirtschaftung der Pferdeweide

Gerade für Quereinsteiger eine Herausforderung: die Auswahl der richtigen Saatmischung, Ermittlung des Düngebedarfs, Qualitätssicherung des Pferdefutters uvm. Um dem gerecht zu werden, empfehlen wir mit Helmut Muß, dem Experten von Die Gute Pferdeweide, eine solide Unterstützung. Uns verbinden neben unserer Arbeitsqualität unsere gemeinsamen Werte in Bezug auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sowie das Wohl der Pferde. Helmut Muß bietet neben individueller Einzelberatung vor Ort auch Lehrgänge an.

Fazit zur Bedeutung der eigenen Futtergrundlage für Pferde

Die eigene Futtergrundlage hat an Bedeutung für Pferdebetriebe nicht verloren. Neben den betrieblichen Vorteilen, die zur Eigenbewirtschaftung sicherlich einer gewissen Expertise bedarf, existieren wichtige rechtliche Anforderungen. Der Nachweis der landwirtschaftlichen Betriebseigenschaften kann problematisch sein und die Entwicklung eines Pferdebetriebes behindern. Deswegen ist aus betriebsstrategischen Gründen eine solide Vorbereitung der Privilegierung von großer Wichtigkeit.

Durch eine sorgfältige Planung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben können Landwirte ihren Pferdebetrieb zukunftsfähig und nachhaltig führen.

Erfahre mehr über die Privilegierung und den Nachweis der eigenen Futtergrundlage. Zusammen erarbeiten wir die Voraussetzungen für deinen Bau im Außenbereich (BauGB) und unterstützen dich beim Nachweis der Landwirtschaft nach den Anforderungen des GrdstVG.

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