Für jeden Betriebsleiter ist ein langfristig angelegtes und strategisches Betriebsmanagement ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Der Betriebsberater und Dozent Christian Harms hat an der Kölner Pferde-Akademie den Kurs „Computergestütztes Betriebsmanagement“ geleitet und den Teilnehmern die grundlegenden Kenntnisse strategischen Managements vermittelt.
Bedürfnisbefriedigung
Die Pferdebranche ist nur aus einem Grund wichtiger Teil unserer Volkswirtschaft: sie befriedigt die Bedürfnisse vieler Millionen Menschen. Einer Umfrage der Reiterlichen Vereinigung (FN) zufolge zählen zu diesen Bedürfnissen neben dem Umgang mit dem Pferd vor allem die Natur, Entspannung, Fitness und Geselligkeit. Also reicht eine Pferdebox mit regelmäßiger Fütterung nicht mehr aus, um die Bedürfnisse der Pferdehalter zu befriedigen. Den meisten Betriebsleitern des Lehrgangs war das bereits bekannt, trotzdem fragten sich viele, was genau das für ihren Betrieb bedeute.
Betriebsentwicklung
Eine Reitanlage weiterzuentwickeln, indem z. B. der Freizeitwert erhöht wird, ist nicht immer ganz einfach. Um neue Strategien erfolgreich umzusetzen, werden betriebliche Strukturen und Arbeitsprozesse nachhaltig verändert. Ein gutes Management bezieht immer das Personal in die Veränderungen mit ein, um eine breite Unterstützung zu gewährleisten. Denn dann setzten zuverlässig die gewünschten Effekten beim Kunden ein. Erschwerend kommen allerdings weitere volkswirtschaftliche Entwicklungen hinzu, wie die der Bevölkerungswanderung, die Konjunktur und politisch-rechtliche Rahmenbedingungen. Wie soll man da den Überblick behalten?
Strategische Betriebsplanung
Damit die Reitanlage auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, bedarf es einer langfristig angelegten, strategischen Betriebsplanung. Existenzgründer planen die Betriebseröffnung akribisch in einem Businessplan – sie kennen die Geschäftsziele mindestens für die nächsten drei Jahre. Etablierte Betriebsleiter können zu anderen Methoden greifen, wie zum Beispiel der SWOT-Analyse. Dabei wird in einer Matrix aus Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken genau ermittelt, in welche Richtung sich der Betrieb entwickeln sollte.
Computergestütztes Betriebsmanagement
Wie das strategische Betriebsmanagement durch den Einsatz von Computern unterstützt wird, haben die Teilnehmer des Kurses „Computergestütztes Betriebsmanagement“ gelernt. Der auf die Pferdebranche spezialisierte Betriebsberater und Dozent Christian Harms hat während des viertägigen Lehrgangs im Oktober 2012 die wesentlichen Grundzüge der Betriebswirtschaft vermittelt und praktische Tipps für den Alltag gegeben. Für die Teilnehmerin Gina Leiendecker hat sich „die Sichtweise auf den Betrieb verändert und die praktische Umsetzung am PC sehr geholfen.“ Die Leiterin des Reittherapie-Zentrums Le Cheval in Rheinland-Pfalz stellte am Ende des Lehrgangs sichtlich überrascht fest, dass „Betriebswirtschaft richtig Spaß machen kann“.
Erfolgreiche Betriebsleiter
Eine Reitanlage muss Kundenbedürfnisse befriedigen und gleichzeitig Gewinne erwirtschaften. Das klingt nach einem Spagat, muss aber keiner sein. Wer die Produktionsfaktoren seiner Reitanlage Boden, Arbeit und Kapital optimal einsetzt, hat geringstmögliche Herstellungskosten und damit einen handfesten Wettbewerbsvorteil. Wenn zusätzlich eine Analyse von Stärken und Schwächen zu einer strategischen Betriebsentwicklung führt, ist der Betrieb auf einem guten Weg, auch zukünftig zu den erfolgreichen Reitanlagen dieser Branche zu gehören.